Schloss Greinburg: ein Weihnachtsaltar in Rot-weiß

Ein Weihnachtsaltar in der privaten Schlosskapelle - das Weihnachtsfest hat im Schloss Greinburg einen ganz besonderen Stellenwert! Zu verdanken ist dieses Juwel einem regionalen Adeligen:
Graf Leonhard Helfried von Meggau

Graf Meggau (*1577 - † 1633) war einer der engsten Berater von
Kaiser Matthias und Kaiser Ferdinand II und Inhaber der höchsten Ämter. Er galt als einer der einflussreichsten Männer seiner Zeit – nicht zuletzt, weil er durch und durch katholisch war. In den ersten Jahren des 30jährigen Krieges wurde Graf Meggau Inhaber der Herrschaft Greinburg. Er konnte es sich leisten, Schloss Greinburg so umzubauen, wie wir es heute erleben:

Zu ebener Erd': links im Hof

DIAMANTGEWÖLBE

die SALA TERRENA: eine künstliche Grotte mit Illusionsarchitektur in Kieselsteinmosaik - in den Jahren des 30jährigen Krieges ein Sozialprojekt, zumal die Greiner Bürger dafür bezahlt bekamen, kübelweise Donaukiesel in die Greinburg zu bringen.

im 1. Stock: Der GROSSE RITTERSAAL mit der SCHLOSSKAPELLE

Dieser Große Rittersaal mit außerordentlichen Dimensionen (33m lang x 16 m breit x 14 m hoch) gilt als der größte Renaissancesaal in Österreich mit so weit gespanntem, freitragendem Gewölbe.

Die Gemäldegalerie zeigt die vollständige Reihe der Habsburger-Herrscher angefangen bei König Rudolf I († 1291) bis zu Kaiser Ferdinand II (†1637), sozusagen dem Chef von Graf Meggau.

Dieser große Saal mit dem weiten Gewölbe vermittelt ein wenig das Gefühl einer Kirche – und so war es auch gedacht. Öffnet man die Doppeltür, ist der Altarraum in der Schlosskapelle zu sehen und so konnte der Saal sowohl für Feste auch als für Messen verwendet werden.

Auf den beiden bunt bemalten Türflügeln ist sind Szenen aus dem Leben des Hl. Leonhard dargestellt, Namenspatron von Graf Meggau. Bemerkenswert ist auch die große gemalte Supraporte. Die allegorischen Figuren Glaube, Liebe und Hoffnung begrenzen einen ebenfalls gemalten Sprenggiebel.

Einige Schritte weiter führen uns zum frühbarocken Weihnachtsaltar aus rotem Marmor. Er stammt aus dem Jahr 1625. Die Reliefs bestehen aus Kalksandstein aus Kehlheim und beinhalten Darstellungen der Weihnachtsgeschichte von oben nach unten:

  • die Hl. Dreifaltigkeit (ganz oben)
  • die Verkündigung: Der Engel Gabriel mit der Jungfrau Maria
  • die Geburt Christi und die Anbetung der Hirten im Mittelteil zwischen 2 rot gesprenkelten Steinsäulen
  • Anbetung der heiligen drei Könige in der Predella

Die vollplastischen Figuren (Kreidekalk) sind:

  • Paulus (Schwert) und Petrus (Schlüssel) im Mittelteil;
  • Johannes der Täufer (härenes Gewand, Lamm, Kreuzstab) und
  • Johannes der Evangelist (Kelch, Buch, Adler als Evangelistensymbol).

Die Bildhauerarbeit ist außergewöhnlich qualitätsvoll und sehr detailreich – beachten Sie z. B. auch die vielen kleinen Köpfchen von Engeln, Masken und modisch frisierten Frauen - es sind insgesamt 16. Der Bildhauer ist leider nicht bekannt.

Aber die Auftraggeber sind mit ihren Wappen verewigt: Graf Meggau (links unten) und seine erste Frau (rechts unten).

Wir erinnern uns an die beiden Wappen in der Sala Terrena mit beiden Gattinnen von Graf Meggau: am Weihnachtsaltar sehen wir nur die erste Gattin mit Wappen verewigt – die Kapelle ist demnach wahrscheinlich vorher entstanden.

Kleines Detail am Rande: Der Altar ist freistehend und hat eine interessante Konstruktion, damit er auch stehend bleibt!

Der Auftraggeber, Graf Meggau wird in Grein auch heutzutage noch sehr verehrt, weil er ein sehr wohltätiger Schlossherr war und in den Jahren des 30jährigen Krieges die geplagte Bevölkerung unterstützte, soweit es möglich war.

Durch die Heirat von Graf Meggaus Tochter Anna mit Ludwig Sigmund Graf Dietrichstein im Jahr 1644 ging der Besitz auf die Familie Dietrichstein über.

Und seit haargenau 200 Jahren ist das HAUS SACHSEN-COBURG UND GOTHA Eigentümer des Schlosses. Im Jahr 1823 kaufte
Herzog Ernst I von Sachsen-Coburg und Gotha das Schloss.

Prinz Alexander und seine Familie wohnen im Schloss und Mitglieder des europäischen Hochadels sind immer wieder zu Gast, zumal die Familie Sachsen- Coburg und Gotha zur Gründung von 4 europäischen Königshäusern beigetragen hat: Belgien, Portugal, Großbritannien und Bulgarien


Vielen Dank an das Team vom Schloss Greinburg für die gute Zusammenarbeit und die Dreherlaubnis!
Weiterführende Links und Literatur:
Haus Sachsen-Coburg und Gotha
Prinz Andreas
Schloss Greinburg

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Fotocredits:

Göttweigerhof: Ein Lesehof ... ganz ohne Bücher

Lesehöfe gibt es viele in der Wachau und in Krems herum. Aber für keinen ist Lektüre so wirklich wichtig. Die Weinlese ist das Um und Auf in so einem Wirtschaftshof der Stifte und Klöster. Im Herbst - Zeit der Weinlese - war hier besonders viel Betriebsamkeit. Dennoch brauchte es auch einen Ort der Ruhe und des Gebets. Schauen wir uns die Göttweigerhof-Kapelle aus der Nähe an!

Bei einer Stadtführung durch Stein lässt sich die Göttweigerhofkapelle recht leicht einbauen, allerdings nur gegen Voranmeldung, weil es dafür einen Schlüssel braucht! Hier ein paar Eindrücke aus dem Inneren!

Kommentare, Rückmeldungen, Feedback bitter gerne an office@kremskultur.at !

Fotogalerie zur Göttweigerhofkapelle

Hier ein paar Bilder passend zum Lesehof vom Stift Göttweig

Innenraum Göttweigerhofkapelle in Stein an der Donau
Innenraum Göttweigerhofkapelle in Stein an der Donau
Göttweigerhofkapelle in Stein an der Donau
Innenraum Göttweigerhofkapelle in Stein an der Donau
Göttweigerhofkapelle
Göttweigerhofkapelle in Stein an der Donau
Göttweigerhof in Stein an der Donau, Hinteransicht
Stift Göttweig, Innehof,
Göttweigerhofkapelle Innenraum

Stift Dürnstein: Eine Krippe erzählt ...

Frohes Weihnachtsfest - dieses Mal aus dem Stift Dürnstein / Weihnachtskrippe!

Als Lesen und Schreiben noch ein Privileg war...

In einer Zeit, wo es noch nicht selbstverständlich war, dass jeder lesen und schreiben konnte, erzählten Bilder und Figuren ganze Geschichten. Je ausdrucksstärker ihre Gesichter, je intensiver ihre Gestik und Mimik, umso besser verstand man den Inhalt. So auch im Stift Dürnstein! Auf wenigen Quadratmetern spielen sich im Kreuzgang die wichtigsten Momente aus dem Leben von Jesus Christus ab: Geburt und Tod – die Zeit davor und auch danach!

Als Haus- und Hofbildhauer war im Stift Dürnstein über Jahrzehnte Johann Schmidt im Einsatz, Vater des berühmten "Kremser Schmidt", Martin Johann Schmidt, der ihn ein Leben lang und darüber hinaus in den Schatten stellen sollte. Schmidt sen. stammte aus Oberhessen, aus einer Familie von Bindermeistern. Damals schnitzte man gerne auf Fassböden Szenen aus der Mythologie, der Bibel oder Ähnliches und so dürfte Johann Schmidt zur Bildhauerei gekommen sein.

Als junger Schnitzer kam er nach Grafenwörth, heiratete eine junge Bindermeisterstochter und gründete eine Familie. Grafenwörth gehörte zum Stift Dürnstein und so wurde der überaus kunstsinnige Probst Hieronymus Übelbacher auf den jungen Bildhauer aufmerksam. Im Februar 1717 sollte Johann Schmidt 6 Pontifikalsessel abliefern und die dürften so gut gelungen sein, dass er schon ab März 1717 für viele Jahre in Dürnstein beschäftigt wurde. Gebrauchsgegenstände, Türrahmen, Portale, Spiegel, Tabernakel... Schmidt bekam immer bedeutendere Arbeitsaufträge und schließlich 1729 die Weihnachtskrippe im Kreuzgang. Und die sollte ein Gesamtkunstwerk werden.

Beinahe lebensgroße Figuren in der Dürnsteiner Weihnachtskrippe

Weihnachtsgeschichte als barocker Bildband:

Verkündigung: Der Erzengel Gabriel verkündet der Jungfrau Maria, dass sie die Mutter des Sohn Gottes werden wird!
Gloria in excelsis Deo
Ehre sei Gott in der Höhe - alle Engel frohlocken bei der Geburt Christi in (Lk. 2,14)

Maler der Deckenfresken (Öl auf Putz): Johann Gottlieb Starmayr und Balthasar Rosaforte; zwei Darstellungen auf der Decke unmittelbar vor der Krippe als "Einleitung" zur Weihnachtsgeschichte!

Die Weihnachtskrippe als Hauptteil: Fast lebensgroße Holzskulpturen von Johann Schmidt!

Ermordung unschuldiger Kinder in Bethlehem: Sterndeuter (=Hl. Drei Könige) fragen nach dem neugeborenen König der Juden - der herrschende König Herodes lässt daraufhin alle Knaben bis zu zwei Jahren töten! Diese Buben sind die ersten Märtyrer.
Die Heilige Familie mit dem Jesukind in der Krippe - zentrales Thema, zentrale Position; Lk 2.1-7
Flucht nach Ägypten: Josef wird von einem Engel im Traum gewarnt und die Hl. Familie flieht nach Ägypten

Antependium-Malerei als Teil der Story:

Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude .... Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.“  (Lk 2.8-20)
Anbetung der Könige - Epiphanie (Mt 2.1-12) 3 Könige stehen für 3 Lebensalter (jung, erwachsen, alt) – 3 Erteile (Afrika, Asien, Europa), 3 Geschenke als Symbole für die Würden Christi (Gold für den König, Weihrauch für Gott, Myrrhe für Arzt)
Taufe Christi durch Johannes den Täufer

Technik: Lüster-Technik! Auf jene Flächen, die schimmernden Glanz bekommen sollen, legt der Bildhauer Blattsilber und eine dünne Farbschicht darüber!

Dieses wunderbare Werk kann man im Rahmen einer Stadtführung in Dürnstein kombiniert mit einer Innenführung im Stift Dürnstein bewundern!
Details zum Stift Dürnstein, Öffnungszeiten, Messen etc. finden Sie unter www.stift-duernstein.at !

Rückmeldungen, Kommentare, Feedback ... jederzeit gerne unter office@kremskultur.at


Prandtauerhof Joching - ein Prachtexemplar von einem Lesehof!

Kaum ein barocker Baumeister prägte die Wachau so sehr wie Jakob Prandtauer. In den Jahrzehnten um 1700 war Prandtauer im Donauraum der Baumeister schlechthin, wenn es um kirchliche Auftraggeber ging. Auch für das gehobene Bürgertum galt: Wer auf sich hält, bestellt bei Prandtauer.

Wenn es um die ganz frühen Bauten Jakob Prandtauers (1660-1726) geht, kommt man unweigerlich zum Prandtauerhof in Joching, nicht zuletzt auch räumlich, weil er heutzutage prominent an der Bundesstraße B3 liegt.

Ursprünglich handelte es sich um einen Wirtschaftshof des Augustiner Chorherrenstifts St. Pölten (ab 1308 belegt), der in unmittelbarer Nähe zur Donau lag, was transporttechnisch gesehen auch Sinn machte, denn zahlreiche zehentpflichtige Bauern aus der ganzen Region mussten in diesem „Lesehof“ ihren Zehent abliefern, wodurch gerade während der Weinlese besonders viel Betriebsamkeit herrschte, zumal der Zehent in Naturalien abgeliefert wurde, hauptsächlich Weintrauben.

Prandtauerhof
Prandtauerhof

Knapp vor 1700 stand ein Neubau des Wirtschaftshofes in Joching an - gleich in den ersten Jahren der Amtszeit von Propst Prankenheim. Was lag da näher, als den „hauseigenen“ Baumeister in die Wachau zu schicken und mit dem Neubau zu beauftragen?


Wenige Jahr zuvor war Jakob Prandtauer aus Stanz in Tirol (*1660) auf Umwegen ins heutige Niederösterreich gekommen und hatte sich in St. Pölten niedergelassen, hatte im Klosterviertel ein Haus gekauft und eine Familie gegründet.

Propst Christoph Müller von Prankenheim versorgte ihn mit Aufträgen in und um das Augustiner Chorherrenstift St. Pölten, unter anderem sollte er in Joching den neuen Wirtschaftshof bauen. Das Ergebnis war eine stattliche Vierflügelanlage mit einer gleichermaßen charakteristischen wie reizvollen Fassadengestaltung durch Putzfelder – wohl der prächtigste der zahlreichen Lesehöfe in der Wachau.

Jakob Prandtauer
Jakob Prandtauer

Allerdings nicht einmal ein Jahrhundert später änderte sich die Situation schlagartig. Die tiefgreifenden Reformen Kaiser Joseph II bedeuteten das Ende des Augustiner Chorherrenstifts in St. Pölten (1784) und auch der Prandtauerhof war ab diesem Moment nicht mehr klösterlicher Besitz, sondern ging in private Hände über.

Prandtauerhof
Prandtauerhof

Ein Blick auf den Torbereich sagt alles:

  • Das Wappen von Propst Prankenheim als Auftraggeber und Bauherr
  • 1696 – Jahr der Fertigstellung
  • Hl. Hippolyt: Der Schutzpatron vom Augustiner Chorherrenkloster St. Pölten als Referenz an das Mutterhaus –  vermutlich aus der Hand von Jakob Prandtauer, der nicht nur gelernter Maurer war, sondern in jungen Jahren auch als Bildhauer tätig war. So ganz nebenbei: der Hl. Hippolyt ist auch heute noch der Schutzpatron der Stadt St. Pölten!
Prandtauerhof
Prandtauerhof

Dieser Wirtschaftshof trägt Prandtauers Namen, aber so wirklich berühmt wurde Jakob Prandtauer mit seinem Meisterwerk, dem Stift Melk, das allerdings erst einige Jahre nach Fertigstellung dieses Lesehofes errichtet wurde.

Seit 1968 ist die Familie Holzapfel Eigentümer des ehemaligen Lesehofes. Heute zählt der Prandtauerhof zu den besten Adressen, wenn es um gute Küche, exzellente Weine und erlesene Brände geht.

Prandtauerhof
Prandtauerhof
Prandtauerhof
Prandtauerhof

Vor dem Prandtauerhof in Joching

Weiterführende Literatur:

Dr. Huberta Weigl: Jakob Prandtauer 1660 - 1726, erschienen im Michael Imhof Verlag 2021

Baumeister des Barock - Jakob Prandtauer 1660–1726 I Website zum Buch (jakob-prandtauer.at)

Wenn es um Weine und Kulinarik geht, sind Sie hier richtig: Weingut Holzapfel Prandtauerhof

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Schnitzaltar Mauer bei Melk: gleichermaßen prächtig wie rätselhaft!

Mauer bei Melk
Mauer bei Melk

Was erwartet man mitten im Dunkelsteinerwald, nur wenige Autominuten von der Wachau entfernt?

Viel Landschaft, wogende Felder, traumhafte Ausblicke,
Natur pur.

Was findet man tatsächlich?

Genau das. Und dazu einen traumhaft schönen Schnitzaltar
in der Pfarrkirche Mariä Geburt von Mauer bei Melk, Diözese St. Pölten.

Schnitzaltar Mauer
Schnitzaltar Mauer

Ein Schnitzaltar der Extraklasse: Was weiß man über ihn?

Ein kunsthistorisches Meisterwerk, ein echter Hingucker, und dennoch gibt es wenig handfeste Fakten. Weder Meister noch Auftraggeber sind bekannt,
weder wann noch wo er geschaffen wurde, und auch nicht für wen er gedacht war.

Der Standort - schräg auf der linken Seite der Pfarrkirche - macht ein wenig den Eindruck eines verlegenen Provisoriums, bietet aber für Fotografen bessere Lichtverhältnisse als die Position des Hauptaltars!

Der Besuch ist leicht möglich, die Kirche ist tagsüber fast immer geöffnet und wenn nicht gerade ein Gottesdienst oder eine kirchliche Feierlichkeit stattfindet, kann man diesen wunderbaren Altar leicht besichtigen!

Foto: C.Stadler/Bwag

Schnitzaltar: Mauer bei Melk
Schnitzaltar: Mauer bei Melk

Tatsache ist, dass ...

  • dass der Schnitzaltar wohl zwischen 1500 und 1520 entstanden ist, vermutlich ~ 1510
  • ein spätgotischer Flügelaltar am Übergang zur Renaissance ist
  • aus Lindenholz gefertigt wurde
  • aus etwa 50 Figuren besteht
  • dass der / die Künstler die Werke Albrecht Dürers und Martin Schongauers kannten
  • im Dunstkreis der Donauschule standen und/oder in Verbindung mit Veit Stoß standen
  • dass wohl mehrere Bildhauer am Werk waren. Vergleicht man die feine Arbeit bei den Bärten und dem Schmuck der Heiligen mit der Ausführung der Taube (= Hl. Geist, rechts oben), dann muss man wohl kein Experte sein, um zu vermuten, dass hier verschiedene Hände am Werk waren!

links im Bild: Ausschnitt des Hl. Petrus

Schnitzaltar: Mauer bei Melk
Schnitzaltar: Mauer bei Melk

Bereits seit 1110, also schon seit den ersten Jahrzehnten des Bestehens des Stifts Göttweig, ist die Geschichte der Pfarre Mauer bei Melk eng mit Stift Göttweig verbunden. Derzeit ist Pater Pius, Benediktinermönch aus Göttweig, der zuständige Pfarrer von Mauer bei Melk!


links im Bild: Ausschnitt der Hl. Katharina

Die Weihnachtsgeschichte im Schnitzaltar:

Schnitzaltar: Mauer bei Melk
Schnitzaltar: Mauer bei Melk
Verkündigung: Der Erzengel Gabriel überbringt der Jungfrau Maria die frohe Botschaft!
Schnitzaltar: Mauer bei Melk
Schnitzaltar: Mauer bei Melk
Heimsuchung: Die schwangere Maria besucht ihre Cousine Elisabeth, die ebenfalls ein Kind erwartet!
Schnitzaltar: Mauer bei Melk
Schnitzaltar: Mauer bei Melk Weihnachtskrippe mit Ochs und Esel

Weiterführende Literatur:


Herzlichen Dank an Stift Göttweig für die gute Zusammenarbeit. Danke, lieber Pater Pius, dass ich mir für meine Weihnachtswünsche Ihre Kirche „ausleihen“ durfte!

Fall Sie Pater Pius kennenlernen möchte, hätte ich hier einen Video-Vorschlag!
Stift Göttweig: "Halt die Klappe!" - kremskultur

Die Besichtigung der Kirche lässt sich gut in einer Wachau - Landschaftsrundfahrt einbauen! Einfach im Zuge einer regionalen Reiseleitung anfragen! Erhaltungsbeitrag für die Pfarrkirche Mauer: 2,-€ p.P.

Mauer bei Melk
Mauer bei Melk
Mauer bei Melk
Mauer bei Melk: Gnadenstuhl - Portal
Pfarrkirche Mauer bei Melk
Pfarrkirche Mauer bei Melk

Stadtführung Krems: Eine Stadt stellt sich vor!

Jeden Freitag, 17 Uhr - von April bis Weihnachten : Damit Sie sich in Krems so richtig wohlfühlen, empfehlen wir zum Kennenlernen einen kleinen Stadtrundgang durch die Altstadt von Krems! Sie werden die Stadt ins Herz schließen!

Krems: Im Mittelalter Donau-Handelsmetropole für internationale Fernkaufleute, heute Universitätsstadt mit Studenten aus aller Welt. Wie sich die Stadt in ihrer 1000-jährigen Geschichte entwickelt hat, erfahren Sie bei diesem Rundgang im historischen Kern von Krems!

Treffpunkt: 3500 Krems, Außenseite Steinertor, Südtirolerplatz 5 - Blumeninsel vor dem Café Ulrich,

Termine:

Anmeldung:

Preis: 12,-€ pro Person, zahlbar bitte bar vor Ort. Achtung: Ich habe unterwegs keine Bankomatkassa mit!

Piaristenkirche-kremskultur
Piaristenkirche-kremskultur
Sgraffitohaus Krems
Sgraffitohaus Krems
Dreifaltigkeitssaeule-Krems
Dreifaltigkeitssaeule-Krems
Simandl
Simandl
Stift Göttweig Orgel
Stift Göttweig Orgel
Dreifaltigkeitssaeule-Krems
Dreifaltigkeitssaeule-Krems

Frauenbergkirche Stein: Der Alte Michl und die Kriege

In Zeiten wie diesen kann ein Mahnmal gegen den Krieg gar nicht weit genug sichtbar sein. Der wuchtige Turm der Frauenbergkirche in Stein - von den Steiner Bürgern liebevoll "der Alte Michl" genannt - steht in erhöhter Lage prominent in der Altstadt von Stein an der Donau. 
Sehen Sie im Video, was es mit dem Turm auf sich hat! 

Ein kleiner Spaziergang durch die romantischen Gassen von Stein bringt Sie zur Frauenbergkirche. Von hier aus genießen Sie einen wunderbaren Blick über die Dachlandschaft der Altstadt! 
Das Sahnehäubchen könnte natürlich ein Guide sein und Sie mit dem historischen und kulturellen Hintergrund versorgen. Und da komme ich ins Spiel! Anruf genügt! 

SMS, WhatsApp, Mail - ich bin leicht erreichbar! +43 699 17038100 oder Mail an office@kremskultur.at ! 

Hier ein kleiner Ausblick auf die Ein-, Durch- und Weitblicke, die Sie in Stein erwarten! 

Göttweigerhofkapelle
Göttweigerhofkapelle
Stein an der Donau -Frauenbergkirche
Stein an der Donau -Frauenbergkirche
Stein -Nepomukdenkmal
Stein -Nepomukdenkmal
Stein an der Donau
Stein an der Donau
Koechelhaus Stein an der Donau
Koechelhaus Stein an der Donau
Frauenbergkirche Stein an der Donau
Frauenbergkirche Stein an der Donau

Krems: Eine Stadt von der Schokoladenseite!

Genießen Sie die VerFührungen der süßesten Stadt Österreichs!

Dolce vita ist Programm. Krems hat die höchste Dichte an Kaffeehäusern und Konditoreien, denn die Kremser lieben ihre Kultur, ihre Kaffeehäuser, ihre Mehlspeisen. Genießen Sie das Flair der Donaumetropole und erleben Sie bei dieser Stadtführung viel Geschichte mit Geschmack, vom Tor bis zur Torte! Wir tauchen in Kultur ein und im Mehlspeishimmel wieder auf. Dauer: ca. 2,5 Stunden

Verkostet werden im Lauf des Stadtspaziergangs: Bsoffene Marille, Schokolikör mit Marille, Mohneierlikör, Marillenbrand, Marillenlikör; Kaffehausbesuch mit Trüffelschnitte und Heißgetränk Ihrer Wahl; der süße Abschluss ist eine Verkostung von handgeschöpfter Schokolade! Lassen Sie sich verführen!

Führungen:

exklusive Privattermine auf Anfrage! Tel. +43 699 17038100 oder Mail an office@kremskultur.at

Treffpunkt: Blumeninsel vor dem Steinertor, Südtirolerplatz, vor dem Café Ulrich!

Simandlbrunnen
Simandlbrunnen
Konditorei Hagmann
Konditorei Hagmann
Fußgängerzone Krems
Fußgängerzone Krems
Wiener Kaffeehauskultur
Wiener Kaffeehauskultur
Piaristenkirche-Krems-kremskultur
Piaristenkirche-Krems-kremskultur
Marillendestillerie Hellerschmid
Marillendestillerie Hellerschmid
Monika Hauleitner
Monika Hauleitner

Dreifaltigkeitssäule Krems: In Stein gemeißelte Dankbarkeit

Seuchen, Pest, Epidemien – nichts Neues unter der Sonne. Aber der Umgang damit hat sich geändert.

Jahrhundertelang betrachtete sich der Mensch als selbst schuld an seinem Elend. Zu wenig gottesfürchtig, Unzucht, ein zu wenig ehrsames Leben … die Seuche als Strafe Gottes. War dieses Ungemach vorbei, dankte man Gott und zeigte sich großzügig.

Heutzutage lässt sich jede Epidemie oder sogar Pandemie mit einer natürlichen Ursache, einem Virus, einer chemischen Formel erklären – der Mensch ist aus dem Schneider. Ist die Schwierigkeit bewältigt, dankt man der Wissenschaft.

Für den "historischen" Umgang mit dieser „Geißel Gottes“ finden sich vielerorts stumme Zeugen, so auch in Krems am Dreifaltigkeitsplatz.

Der Prototyp aller Pestsäulen in ganz Österreich ist die Dreifaltigkeitssäule am Wiener Graben. Kaiser Leopold I hatte gelobt, nach überstandener Seuche Gott dankbar zu sein und eine derartige Säule in Auftrag zu geben.

Grund genug für unzählige Bürgermeister, Adelige und Stifter jeder Art in den nächsten Jahrzehnten auf rund 200 Plätzen in Österreich ebensolche Pestsäulen zu errichten. Nach Krems kam dieser Trend verhältnismäßig spät. Eine ganze Pestwelle lag noch dazwischen (anno 1713!)

So liest sich das in der Stadtchronik von Krems:

Anno 1736 wollten die sich die Kremser Bürger bei ihren Schutzpatronen und der Hl. Dreifaltigkeit für die Bewahrung vor verschiedenster Gefahren bedanken und um weiteren Schutz bitten.
Der Passauer Statuarius (=Bildhauer) Josef Matthias Götz bekam einen "Contract" über 1600 Gulden. Er sollte dafür an jener Stelle, wo zuvor der Burghof abgetragen worden war, eine Dreifaltigkeitsstatue aus gutem Eggenburger Stein errichten. 1738 war sie fertig.

Während des zweiwöchigen Jakobi- und Simonimarktes wurden auf diesem Platz traditionellerweise Geschirr und Hafnerwaren feilgeboten.

Horizontale und vertikale Dreifaltigkeit

Dreieckiger Grundriss, darüber drei Ebenen mit drei korinthischen Säulen, drei Heiligen und ganz oben die Dreifaltigkeit.

Dreifaltigkeitssaeule-Krems
Hl. Veit: Der Stadtpatron von Krems mit seinem Symbol, einem Hahn.-Krems
Dreifaltigkeitssaeule-Krems
Hl. Nepomuk: Der "Brückenheilige" sollte die Kremser Bürger vor den Gefahren des Wassers schützen, denn immerhin reichten die Seitenarme der Donau bis in die heutige Altstadt.
Dreifaltigkeitssaeule-Krems
Hl. Karl Borromäus: Der Pestheilige des Kaisers bekam einen Platz zur Rechten der Dreifaltigkeit - wohl kein Zufall. Kaiser Karl VI hatte im Pestjahr 1713 gelobt, dem Hl. Karl Borromäus eine Kirche bauen zu lassen - die Wiener Karlskirche. Sie wurde fast zeitgleich fertiggestellt wie unsere Dreifaltigkeitssäule in Krems.

Meine ganz persönliche Beziehung zur Dreifaltigkeit: Nach dem ersten Covid-19-bedingten Lockdown starteten die ersten beiden Stadtführungen ausgerechnet am Dreifaltigkeitsplatz. Das war insofern etwas Besonderes, als über Jahre fast immer das Steinertor als Treffpunkt vereinbart war; gelegentlich starteten wir bei der Wienerbrücke; aber ich hatte in 20 Jahren noch nie eine Stadtführung bei der Dreifaltigkeitssäule begonnen! Und ich muss zugeben, als ich so neben der Säule auf meine kleine Privatgruppe wartete, war ich nach monatelangem "Arbeitsverbot" der Dreifaltigkeit schon sehr dankbar, dass ich wieder Gäste führen durfte.....

Quellen und weiterführende Literatur zur Dreifaltigkeitssäule:

Feedback, Rückmeldungen, Kritik, persönliche Worte... jede Mitteilung ist willkommen!
Bitte gerne per Mail an office@kremskultur.at.

Krems Piaristenkirche: Kremser Schmidt - Meister des Spagats

Die Piaristenkirche in Krems ist der perfekte Ort, will man dem Kremser Schmidt näherkommen. Die Vielzahl der Werke in dieser Kirche und die zeitliche Spanne - immerhin 4 Jahrzehnte - geben Einblick in das Leben des Künstlers, in seine Arbeit und in seine Kunst.

Piaristenkirche
Piaristenkirche

Wie muss man sich den Menschen Martin Johann Schmidt vorstellen?

Grundsolide Lebenseinstellung, erfolgreicher und respektabler Geschäftsmann, brillanter Künstler -  und dennoch alles andere als abgehoben. Er war Arbeitgeber zahlreicher Maler und Nebengewerke und führte eine große, gut gehende Werkstatt; ein Unternehmer mit Handschlagqualität, ein leidenschaftlicher Künstler und darüber hinaus ein liebevoller Vater und treuer Ehemann!

Drei Grundpfeiler im Leben des Kremser Schmidt:
Familie, Kunst, Glaube

Seine Rolle in diesem Umfeld füllte er perfekt aus: unglaublich liebevoller Vater, genialer Künstler und überzeugter Katholik.
Was er tat, tat er mit Hingabe und voller Überzeugung.

Piaristenkirche-FrescoFranzXaver-kremskultur
Kapelle des Hl. Franz Xaver in der Piaristenkirche, Krems

Kremser Schmidt – Meister des kirchlichen Spagats

So diametral wie der Standort der Werke, so gegensätzlich auch die Auftraggeber. Martin Johann Schmidt bediente sie alle.

Jesuiten

Dem Papst und dem Adel verpflichtet, Soldaten Christi, der Orden der Oberschicht.
Cuius regio, eius religio“- in diesem Sinne sollte der Adel katholisch gemacht werden. Was liegt da näher, als die nächste Generation zur Katholischen Kirche zurückzuholen. Die Jesuiten waren der perfekte Schulorden: straff organisiert, effizient und klug, strategisch durchdacht in ihrem Konzept. Die Kunst war ihr Instrumentarium. Das „Jesuiten-Barock“ umarmte auch Maler wie den Kremser Schmidt.

Gleich beim Betreten der Kirche ist jedem Besucher klar, wer der Hausherr ist, denn sein erster Blick fällt unweigerlich auf die Kapelle des Hl. Franz Xaver genau gegenüber vom Haupteingang.

Fresco oberhalb der Kapelle des Hl. Franz Xaver, einem Weggefährten des Hl. Ignatius von Loyola und Mitbegründer des Jesuiten-Ordens. Eine Palme am Sterbebett als Hinweis darauf, dass Franz Xaver in Asien als Missionar tätig war und dort verstorben ist.

Piaristenkirche Krems
Piaristenkirche Krems

Piaristen

„Ordo scholarum piarum“ – Orden der frommen Schulen, ein Schulorden, genau wie die Jesuiten, aber ihre Zielgruppe waren in erster Linie die unterprivilegierten Schichten, die verwahrlosten Kinder. Deshalb begann der Hl. Joseph Calasanz seine Arbeit im Armenviertel von Rom.

Martin Johann Schmidt war das missing link zwischen zwei Orden, die gegensätzlicher nicht sein könnten.

Rechter Seitenaltar: Der Hl. Joseph Calasanz, Gründer des Piaristenordens, bittet die Gottesmutter um die Errettung des Kinds. Ein unglaublich berührendes Bild, umso mehr, wenn man im Hinterkopf hat, dass der Maler selbst vier seiner Kinder verloren hat!

KremserSchmidt
Martin Johann Schmidt

Meister des gesellschaftlichen Spagats

Martin Johann Schmidt konnte mit Bischöfen und Äbten gut umgehen, hatte einen guten Draht zu adeligen Geldgebern und wurde gleichzeitig von Tagelöhnern, Mägden und Knechten geschätzt.

Seine Emotionalität berührte sie alle.

Er trug diesen Gegensatz auch in sich: einerseits nüchtern kalkulierender Geschäftsmann, gleichzeitig hochgradig emotionaler Maler.

Ob er seinem Ruf „Rembrandt von Österreich“ gerecht wird, können Sie selbst beurteilen.
Im Rahmen einer erweiterten Stadtführung können wir uns seine Werke in der Piaristenkirche gerne aus der Nähe anschauen!

Piaristenkirche
Piaristenkirche Hochaltarblatt

Vielen Dank an Christine Emberger für inhaltliche Inputs und an Jürgen Übl für tolle Fotos!


Feedback, Kommentare, Ergänzungen jeder Art bitte gerne an office@kremskultur.at  

Weiterführende Literatur:

Martin Johann Schmidt – Wikipedia

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